21. April 2017

Rezension zu „Smoke" von Dan Vyleta

Wenn der Rauch alles vernebelt

© Random House - carl's books


Titel: Smoke
Autor: Dan Vyleta
Seiten: 623
Genre: Fantasy
Reihe: Nein

gelesenes Format: Paperback


Klappentext:
„Wie sähe eine Welt aus, in der jede Sünde, jeder dunkle Gedanke sichtbar wäre? Smoke entführt den Leser in ein England vor hundert Jahren, in dem jede Verfehlung mit Rauch bestraft wird, der dem Körper entweicht. Auch Thomas und Charlie, Schüler eines Elite-Internats, werden immer wieder durch Rauch-Attacken gebrandmarkt, wenn sie den strengen Schulregeln nicht genügen. Doch dann finden sie – fast zufällig – heraus, dass die Gesetze des Rauchs längst nicht für alle gelten. Wieso gibt es böse Menschen, die nicht von Ruß befleckt sind? Und welche Rolle spielt der Rauch bei den sozialen und politischen Umbrüchen ihrer Zeit? Auf der Suche nach der Wahrheit begeben sich die Freunde auf eine dramatische Reise voller riskanter Abenteuer und düsterer Intrigen und rufen damit schon bald mächtige Feinde auf den Plan ...“ (Quelle: https://www.randomhouse.de/Paperback/Smoke/Dan-Vyleta/carls-books/e500819.rhd)


Als ich „Smoke“ das erste Mal in den Händen gehalten habe, dachte ich mir „Uff, was für ein Brocken.“ Mit den über 600 Seiten gehört dieses Buch nämlich definitiv zu den dicksten seiner Art in meinem Regal. Meine Aufmerksamkeit auf dieses Buch kam vor allem durch den Klappentext, den ich zufällig im Internet entdeckt habe. Vom Cover her hätte es mich vermutlich nicht so gut catchen können. Dazu ist es für meinen Geschmack zu schlicht und zu düster. Dafür klang der Klappentext umso vielversprechender. Mir hat die Grundidee mit dem Rauch, der jede Sünde und Verfehlung sichtbar macht, wirklich extrem gut gefallen.

Ich war also zu Beginn des Buches ziemlich optimistisch, dass dies ein Buch genau nach meinem Geschmack sein könnte. Leider schwand dieser Optimismus bei mir mit jeder Seite die ich gelesen habe. An sich habe ich recht gut in die Geschichte hineingefunden und konnte die Charaktere, besonders die Protagonisten Thomas und Charlie ein bisschen kennenlernen.
Und hier liegt leider auch schon der erste große Knackpunkt, der bei mir unter anderem für meine endgültige Meinung sorgte. Denn es blieb bei diesem „ein bisschen kennenlernen“. Für mich blieben die beiden, genauso wie alle anderen Charaktere, deren Namen ich noch nicht einmal mehr weiß, sehr diffus und blass. Sie konnten in meinem Kopf einfach keine Gestalt annehmen, geschweige denn mir sympathisch zu werden. Dazu waren sie mir durchweg zu oberflächlich skizziert. Ihre Charakterzüge wurden zwar angerissen, aber irgendwie blieben es für mich Charaktere ohne Lebendigkeit. Dies spiegelte sich für mich immer wieder in den Dialogen wieder, die zwar nett zu lesen, aber einfach nicht aussagekräftig waren.

Hinzu kam noch, dass auch die Handlung, von der ich mir so viel versprochen hatte einfach keine Fahrt aufgenommen hat. Sie plätscherte 600 Seiten lang so vor sich hin, ohne dass es an irgendeiner Stelle wirklich spannend wurde. Ich hatte beim Lesen immer wieder den Eindruck, dass viele Szenen und Kapitel Seiten füllen sollten, ohne wirklich etwas zur Geschichte beizutragen. Zum Beispiel die Dreiecksgeschichte, die für mich ziemlich unlogisch und für die Geschichte einfach unpassend war.

Man merkt zwar, dass der Autor sich große Mühe mit der Gestaltung der Umgebungen und der Atmosphäre gemacht hat, denn die Schauplätze waren ebenso wie die vorherrschende Stimmung sehr detailliert beschrieben. Aber leider blieb dadurch meines Erachtens nach die Handlung völlig auf der Strecke. Das hat mich wirklich enttäuscht, da die Story von der Idee her wirklich Potential hatte.
Das Buch konnte mich deshalb auch leider alles andere als fesseln. Ich habe viele Pausen beim Lesen gemacht und hatte zu keiner Zeit so wirklich das Bedürfnis unbedingt weiterzulesen. Ich habe deswegen auch wirklich lange für dieses Buch gebraucht. Besonders ärgerlich war für mich, dass die Hauptfrage dieses Buches, nämlich woher denn dieser Rauch nun eigentlich kommt und was er bedeutet, einfach unbeantwortet bleibt. Denn in der Hoffnung, wenigstens das noch zu erfahren habe ich das Buch dann auch zu Ende gelesen.


Dieses Buch konnte meine Erwartungen leider nicht erfüllen. Ich habe mir von der Storyidee her wirklich deutlich mehr versprochen. Die Charaktere und die Handlung blieben für mich bis zum Ende hin so diffus, als hätte der Rauch zumindest dort ganze Arbeit geleistet. 


Ich vergebe für die Storyidee eins von fünf möglichen Büchern, alle anderen Kriterien konnte es leider für mich nicht erfüllen. Wirklich schade.

 

Lest fleißig, 
eure Sabrina 

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