23. Juni 2023

Rezension zu „Schattenthron 1: Erbin der Dunkelheit“ von Beril Kehribar

Tauche ein in das Reich der Schatten…


© Sabrina Boger;
abgebildetes Buchcover
Carlsen Verlag
Titel: Schattenthron 1: Erbin der Dunkelheit
Autorin: Beril Kehribar
Seiten: 352 Seiten
Genre: Fantasy
gelesenes Format: E-Book
Band einer Reihe: Ja, Band 1

Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Carlsen Verlag und Netgalley zur Verfügung gestellt! Dafür ein <3- liches Dankeschön!

Klappentext:
„Kaaya hat keine Vergangenheit, keine Erinnerungen, keine Familie. Nichts außer Arian, der sie einst von den Straßen geholt und bei sich aufgenommen hat. Doch bevor sie ihrem besten Freund sagen kann, was sie wirklich für ihn empfindet, wird seine Seele von einem Schattenelfen gestohlen und er bleibt als Hülle zurück. Um ihn zu retten, reist die 18-Jährige ins Reich der Schatten, wo sie sich inmitten eines uralten Krieges wiederfindet. Das, was Kaaya dort über sich erfährt, bringt alles ins Wanken, an das sie bisher geglaubt hat. Sie muss erkennen, dass sie niemandem mehr vertrauen kann, nicht einmal sich selbst und ihren eigenen Gefühlen – gerade wenn es um den mysteriösen Kronprinzen Ilias geht, der seine ganz persönliche Mission verfolgt …“
(Quelle: https://www.carlsen.de/epub/schattenthron-1-erbin-der-dunkelheit/978-3-646-60852-6 )


Bei Schattenthron war ich einerseits neugierig, da das Cover einfach wunderschön, und der Klappentext für mich auch sehr vielversprechend klang, hatte allerdings auch schon eine gewisse Erwartungshaltung, da dieses Buch auf Instagram ziemlich viel zu sehen war und es viele positive Stimmen dazu gab.

Was mir zu Beginn und auch im Laufe der Geschichte sehr gut gefallen hat, war der sehr angenehme und flüssig zu lesende Schreibstil. Ich konnte mir direkt alles sehr gut vorstellen, ohne mit Detailbeschreibungen überladen worden zu sein. Ich mochte die Atmosphäre, die die Autorin mit ihren Worten kreiert hat und auch der grundlegende Aufbau der Welt hat mir gut gefallen.

Die Ausgangshandlung, dass die junge Protagonistin Kaaya direkt zu Beginn mit einem schwerwiegenden Ereignis konfrontiert wird, fand ich sehr gut und wirklich spannend. Ich war sehr neugierig, wie sie damit umgehen und sich als Figur im Laufe der Handlung entwickeln würde. Ich habe Kaaya als Protagonistin mit ihrer starken Ausstrahlung, ihrer Entschlossenheit und insgesamt ihrer sympathischen Art direkt sehr gerne gemocht. Allerdings konnte ich leider bis zum Ende keine wirkliche tiefgreifende Bindung zu ihr aufbauen. 
Das lag bei mir vor allem an den verschiedenen Handlungssträngen und Erzählperspektiven, aus denen die Geschichte erzählt wurde. Hier hätte ich lieber mehr aus ihrer Sicht gelesen, einfach um mich mit ihr verbundener zu fühlen und um mein Bild von ihr zu komplettieren. So habe ich nach dem Ende von Band 1 nicht das Gefühl sie so gut zu kennen, wie ich es gerne wollen würde. Denn so blieb auch das eigentlich emotionsgeladene Ende für mich eher blass und konnte mich nicht wirklich abholen. Auch die anderen Figuren, wie Luana, Arian, Illias und noch einige andere, hätten meiner Meinung nach noch viel mehr Potential gehabt. So war es für mich stellenweise mehr verwirrend, weil ich für mich oft nochmal sortieren musste, wer jetzt wer war und wer mit wem in welcher Beziehung steht.

Was mir einerseits richtig gut gefallen, aber andererseits auch den letzten Nerv gekostet hat, war die Handlung an sich. Der Handlungsverlauf war für mich durchgängig spannend und es passierte immer wieder etwas Neues, was mich manchmal auch überrascht hat. Vor allem die Kampfszenen mochte ich wirklich gerne.

Was mich leider wirklich gestört hat, waren die unzähligen Ortswechsel, die die Figuren gemacht haben. Gefühlt alle fünf Seiten waren sie ohne großartige vorherige Reiseszenen plötzlich an einem neuen Ort, zum Teil auch an solchen, die man den Beschreibungen nach, nicht mal eben so in einer Stunde erreichen kann. Hier hätte es meiner Meinung nach so viele Möglichkeiten für tolle Szenen gegeben, die die Beziehungen der Figuren verdeutlicht und die Charakterzüge der einzelnen Figuren viel besser herausgearbeitet hätten. Das fand ich wirklich schade, denn das hätte den handelnden Figuren mehr Substanz gegeben.


Ein sehr flüssig und angenehm geschriebener, solider Auftaktband, der mich aber leider nicht so ganz in diesen Hype-Sog mit reinziehen konnte, wie ich es erhofft hatte.
Für mich hätte diese Geschichte mit zusätzlichen Szenen noch viel mehr Potential gehabt hätte. Die Figuren, insbesondere auch die Protagonistin Kaaya, waren mir alle grundlegend sympathisch, ich hätte jedoch einzelne gerne viel näher und tiefgreifender kennen gelernt und dafür auch auf andere Sichtweisen eher verzichtet. So war die Handlung zwar durchgehend spannend, ein wirkliches Mitfiebern aufgrund einer entstandenen engen Bindung zu den Charakteren gab es für mich leider nicht. Ich kann mir hier aber gut vorstellen, dass sich das bei Band 2 auch noch ändern kann.

Ich vergebe 3 von 5 möglichen Herzen!


Lest fleißig,
eure Sabrina