27. Februar 2022

Rezension zu „Hard Liquor – Der Geschmack der Nacht“ von Marie Graßhoff

Übermenschliche Stärke – doch zu welchem Preis?


© Sabrina Klaus;
abgebildetes Buchcover
lübbe Verlag
Titel: 
Hard Liquor – Der Geschmack der Nacht
Autorin: Marie Graßhoff
Seiten: 525 Seiten
Genre: Urban Fantasy
gelesenes Format: Paperback
Band einer Reihe: Ja, Band 1, aber unabhängig lesbar


Dieses Buch wurde mir freundlicherweise von der bloggerjury und insbesondere dem Bastei Lübbe Verlag zur Verfügung gestellt! Dafür ein <3- liches Dankeschön!

Klappentext:
„Tycho ist als Nachfahrin alter Götter übermenschlich stark. Besonders, wenn sie Alkohol trinkt. Nicht schlecht, um sich als Barkeeperin in New York gegen zwielichtige Typen zu behaupten. Damit niemand von ihrer Herkunft erfährt, muss sie selbst ihren Kindheitsfreund Logan auf Distanz halten. Doch dann taucht die gutaussehende Grayson auf und behauptet, ihr Geheimnis zu kennen. Und als Tycho kurz darauf von einer Sekte entführt wird, die ihre Kräfte für sich beanspruchen will, bleibt ihr nichts anderes übrig, als Grayson zu vertrauen …“ (Quelle: https://www.luebbe.de/luebbe-belletristik/buecher/fantasy-buecher/hard-liquor/id_8526270 )


*konnte mich leider nicht von sich überzeugen*

Bei dieser Geschichte bin ich sofort neugierig geworden, da die Autorin mit dem Alkoholkonsum ein nicht ganz unkritisches Thema aufgreift und ich unbedingt wissen wollte, wie sie dies für den Lesenden verpackt. Hier fand ich es wirklich ausgesprochen gut, dass es eine Triggerwarnung gab, bevor es losging. Denn auf die Grundlage, dass Alkohol in diesem Buch die Protagonistin Tycho zu einer Heldenfigur mit übermenschlich starken Kräften macht, muss man sich wirklich einlassen wollen. Ich kann da auch echt jeden sehr gut verstehen, für den diese Prämisse einfach nicht akzeptabel ist. Ich habe mich darauf einlassen können, auch wenn ich trotzdem an vielen Stellen sehr kritisch darüber nachgedacht habe. Was ich hier wirklich gut fand, dass die Autorin im Laufe der Handlung immer wieder Radiosequenzen als Szenen eingebracht hat, bei denen das Thema Alkoholismus immer sehr kritisch betrachtet wurde und mehrfach auf Hilfsangebote hingewiesen wurde.

Was mir an diesem Buch hingegen leider gar nicht gefallen hat, war die Handlung an sich.
Der Beginn der Geschichte hat mir dabei noch recht gut gefallen. Ich kam mit dem Schreibstil der Autorin sehr gut zurecht, sodass ich mich sehr schnell auf die Geschichte einlassen konnte. Das Urban Fantasy Setting wurde gut erklärt und ich konnte mir die Schauplätze allesamt sehr gut vorstellen. Leider hatte ich hier das Gefühl, dass sich diese Einleitung bis zur Hälfte des Buches zieht und eine wirklich spannende Handlung irgendwie auf sich warten ließ. 
Es gab für mich irgendwie keinen richtigen roten Faden, der die Handlung bedeutend voran brachte. Alles plätscherte so vor sich hin und es passierte gefühlt nicht wirklich viel. Die Wendungen, die es dann hier und da dann mal gab waren dann für mich auch allesamt leider so vorhersehbar, dass ich zum Teil wirklich mit den Augen gerollt habe und mir dachte „Im Ernst jetzt? Das passiert jetzt wirklich so?“ 
Was mir hier auch aufgefallen ist, dass dies durchaus ein Buch ist, bei dem man den Klappentext nicht kurz vor dem Lesen des Buches lesen sollte, da er quasi den kompletten Handlungsverlauf spoilert, und zwar bis zum Ende der Geschichte und nicht wie bei vielen anderen Büchern nur so die ersten 100 Seiten.

Auch mit der Protagonistin Tycho wurde ich einfach nicht warm. Für mich lagen als Lesende so viele Dinge offensichtlich auf der Hand, die sie meiner Meinung nach einfach hätte erkennen müssen, gerade bei ihrer Vergangenheit und ihren Kernerinnerungen, die sie laut ihrer Aussage immens geprägt haben. Ich glaube das war es am Ende, was mich mit am Meisten an ihr gestört hat. Hinzu kamen einige sehr konträre Szenen, die direkt aufeinander folgten und für mich so gar nicht emotional zusammenpassten.

Tja, was soll ich sagen, das Buch war einfach nicht meins. Ich fand die Grundidee wirklich innovativ und auch kritisch gut in der Geschichte verarbeitet, aber für mich hat sich die Handlung zunächst einfach viel zu wenig entwickelt und wurde dann in der zweiten Hälfte des Buches zu unlogisch. Auch mit Tycho konnte ich leider nicht viel anfangen, da ich emotional einfach nicht an sie herangekommen bin.

Ich vergebe leider nur 2 von 5 möglichen Herzen!

 

Lest fleißig,
eure Sabrina

6. Februar 2022

Rezension zu „Elite Secrets. Herz in der Brandung“ von Jess A. Loup

Was steckt hinter der Fassade?


© Sabrina Klaus;
abgebildetes Buchcover
Impress Carlsen Verlag
Titel: Elite Secrets. Herz in der Brandung
Autorin: Jess A. Loop
Seiten: 269 Seiten
Genre: Romance 
gelesenes Format: E- Book
Band einer Reihe: Nein

Dieses Buch wurde mir freundlicherweise von Netgalley und insbesondere dem impress Carlsen Verlag zur Verfügung gestellt! Dafür ein <3- liches Dankeschön!

Klappentext:
„Als Josie dem smarten Tristan das erste Mal begegnet, küssen sie sich am nachtdunklen Strand von Saint Tropez. Wie sie sich dazu hinreißen lassen konnte, ist Josie ein Rätsel. Denn eigentlich steht sie gar nicht auf braungebrannte Surferboys. Zu allem Unglück stellt sie dann fest, dass Tristan seit kurzem dieselbe Schule besucht wie sie – ein Elitegymnasium, an dem sich die Reichen und Schönen der Côte d’Azur tummeln. Je öfter sich Josie und Tristan nun sehen, desto heftiger fliegen die Funken. Bis Josie klar wird, dass Tristan nicht der ist, der er vorzugeben scheint, und sich zu fragen beginnt, ob hinter der Fassade des strahlenden Sunnyboys nicht jemand mit einer eigenen Agenda steckt. Und warum er ausgerechnet ihre Nähe sucht …“ (Quelle: https://www.carlsen.de/epub/elite-secrets-herz-der-brandung/978-3-646-60762-8 )

 
*Es konnte mich leider nicht überzeugen*

Auf diese Geschichte habe ich mich wirklich sehr gefreut. Ich fand, dass der Klappentext sehr geheimnisvoll und spannend klang.
Das grundlegende Setting in St. Tropez hat mir auch von Anfang an richtig gut gefallen. Ich hatte direkt dieses Sommer- und Urlaubsfeeling und konnte mir die ganze Szenerie sehr gut vorstellen. Hinzukam, dass es sehr viele eingebaute französische Sätze gab, die zur ganzen Atmosphäre gut passten. Das war für mich persönlich kein Problem, aber ich kann mir vorstellen, dass es für andere Lesende ein bisschen frustrierend sein könnte, wenn man kein Französisch versteht.

Womit ich persönlich allerdings recht schnell große Probleme hatte, war leider die Geschichte an sich. Hier trat die Ernüchterung bei mir recht schnell ein, da mir der Einstieg in die Geschichte zwar recht gut gelang, aber die Handlung durchweg auf der Strecke geblieben ist.

Es gab gerade im ersten Teil der Geschichte zu viele innere Monologe und zu wenig Handlung, die die Geschichte rund um Josie und Tristan ins Rollen hätte bringen können. Stattdessen lag der Fokus vorrangig auf dem Versuch der gegenseitigen Verführung und deren gegenseitiger scheinbarer Anziehungskraft. An sich hätte mich das auch nicht gestört, wenn ich an irgendeiner Stelle das Gefühl gehabt hätte, dass es eine authentische Gefühlsentwicklung ist, die die beiden Hauptfiguren da durchleben. Stattdessen fallen permanent anzügliche Bemerkungen, die ich beim Lesen als ziemlich „drüber“ empfunden habe. Da hätten weniger in der Menge und dafür besser platzierte Äußerungen mir deutlich besser gefallen. Insgesamt wirkte die Entwicklung der Beziehung zwischen Tristan und Josie sehr unauthentisch und ziemlich überhastet, sodass ich den beiden ihre Gefühle leider nicht abgekauft habe und keinerlei Nähe zu den beiden aufbauen konnte. Was mich außerdem gestört hat, waren die übertriebenen vielen gewollt witzigen Wortgefechte, die für mich aber leider nicht witzig waren und die mir viel mehr ein Augenrollen hervorgerufen haben. Auch einige Wortwiederholungen und wiederkehrende Vergleiche führten bei mir dazu, dass ich zunehmend genervt von der Geschichte war.

Ich habe hier einfach die Balance zwischen Charakter- und Handlungsentwicklung vermisst, da ich fand, dass die Handlungsidee wirklich viel Potential mitgebracht hat.

Wie ich immer sage, Geschmäcker sind unterschiedlich, und das ist auch gut so. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Geschichte anderen Lesenden sehr gut gefallen könnte, ein Fall war sie leider nicht.

Dieses Buch hat meinen Geschmack leider nicht getroffen. Ich konnte mit der Geschichte einfach nichts anfangen. Die Handlung kam nicht in Schwung und auch den Figuren und deren Beziehung zu einander konnte ich nichts abgewinnen. Der Fokus lag für meinen Geschmack einfach zu viel auf der gegenseitigen Anziehungskraft und zu wenig darauf, dass sich die Beziehung auf eine natürliche Art und Weise entwickelt oder auch das mal etwas handlungstechnisch voran kommt.

Ich vergebe leider nur 2 von 5 möglichen Herzen!


Lest fleißig,
eure Sabrina