30. Mai 2019

Rezension zu „Witchmark – Die Spur der Toten“ von C.L. Polk

Magie, ein mysteriöser Mord und Geheimnisse in einem historisch angehauchten Setting


© Sabrina Klaus;
abgebildetes Buchcover
Klett Cotta Verlag
Titel: Witchmark - Die Spur der Toten
Autor*in: C.L. Polk
Seiten: 384 Seiten
Genre: Jugendbuch, Fantasy
gelesenes Format: E-Book
Band einer Reihe: Ja, Band 1

Dieses Buch wurde mir freundlicherweise von Netgalley und dem Klett Cotta Verlag zur Verfügung gestellt! Dafür ein <3- liches Dankeschön!

Klappentext:
„Die Geschicke Aelands werden von den adligen Sturmsängern bestimmt. Ihre legitimierte Magie hat dem Land unvorstellbaren Fortschritt gebracht, es aber auch in einen fürchterlichen Krieg gestürzt. Die Soldaten kommen völlig verändert aus dem Krieg zurück. Miles Singer ist Arzt. Um den zurückkehrenden Soldaten zu helfen, kann er seine magischen Fähigkeiten nur heimlich einsetzen. Kämen sie ans Licht, würde er in einem Asylum eingesperrt. Als Miles zu einem Sterbenden gerufen wird, der wohl vergiftet wurde, bleibt ihm keine Wahl: Zusammen mit einem schönen Amaranthine, der zwischen der Welt und dem Totenreich wechseln kann, versucht er den Mordfall aufzuklären. Hinter all dem verbirgt sich aber ein Geheimnis, dessen Abgründigkeit kaum abzusehen ist: Wohin sind die Seelen der Gefallenen verschwunden?“ (Quelle: https://www.klett-cotta.de/buch/Weitere_Autoren/Witchmark/101150 )


*Irgendwie cool, aber auch ziemlich abgedreht*

In diesem Buch erwartet den Lesenden so einiges. In einem historisch angehauchten Setting wird man direkt zu Beginn der Geschichte mit dem Arzt Miles Singer bekannt gemacht, der in einem Krankenhaus zurückkehrende Soldaten heimlich mit seiner Magie bei der Genesung unterstützt. Im Laufe der Geschichte muss dann auch noch ein Mord aufgeklärt werden und das Geheimnis um die gefallenen Seelen gelöst werden. Alles eingerahmt in einem Setting aus Kopfsteinpflastern und Kutschen.
Diese Kombination aus einem Setting der Vergangenheit und der Magie fand ich einerseits sehr innovativ, andererseits aber auch echt abgedreht. Für mich leider wohl einfach zu abgedreht. Meinem Kopf fiel es jedenfalls durchweg sehr schwer, das Beides irgendwie miteinander in Einklang zu bringen. Ich denke auch das ist der große Knackpunkt, warum mich dieses Buch irgendwie nicht von sich überzeugen konnte. Ich habe mich schlichtweg nicht richtig auf die Geschichte einlassen und in sie eintauchen können, weil ich dieses Störgefühl, dass irgendwas für mich nicht zusammen passt, einfach nicht losgeworden bin.

Dabei hatte das Buch ansonsten formal eigentlich alles, was für mich eine gute Geschichte ausmacht. Den Schreibstil fand ich nämlich sehr angenehm und die Handlung kam gut in Gang. Sie war vielseitig und hatte immer wieder neue Wendungen, für die ich nur stellenweise wohl zu langsam war, sodass ich manchmal nicht richtig erfassen konnte, was da eigentlich gerade passiert ist und wie die Magie jetzt was bewirkt hat.

Ich mochte Dr. Singer als Protagonisten von Anfang an sehr gerne und fand seine Risikobereitschaft gepaart mit seiner Hilfsbereitschaft sehr bewundernswert. Auch die anderen größeren Charaktere wie der feenähnliche Amaranthine Tristan oder Dr. Singers Assistentin waren mir sympathisch. Gerade Tristan fand ich als Figur sehr interessant, weil er irgendwie permanent etwas Geheimnisvolles an sich hatte und mit dem Doktor gut harmoniert hat.


Die Geschichte kann Fans von Magie durchaus begeistern, wenn man sich auf das Setting der Handlung einlassen kann. Ich denke, es hätte mir auch sehr gut gefallen, wenn es in der jetzigen Zeit gespielt hätte. So konnte ich mit der Geschichte leider nichts anfangen. Dabei waren der Schreibstil, die Charaktere und die Handlung an sich allesamt wirklich gut. Ich kam einfach nur nicht rein.

Ich vergebe 3 von 5 möglichen Herzen!

  

Lest fleißig,
eure Sabrina

17. Mai 2019

Rezension zu „Bleib doch, wo ich bin“, von Lisa Keil


Eine romantische Geschichte mit ganz viel Charme 


© Sabrina Klaus;
abgebildetes Buchcover
Fischer Verlag
Titel: Bleib doch wo ich bin
Autor: Lisa Keil
Seiten: 352
Genre: Roman
gelesenes Format: Taschenbuch
Band einer Reihe: Nein


Dieses Buch wurde mir freundlicherweise von Lovelybooks und dem Fischer Verlag zur Verfügung gestellt! Dafür ein <3- liches Dankeschön!


Klappentext: 
„Kaya hat alles, was sie zu ihrem Glück braucht: eine kleine Buchhandlung in ihrem Heimatort, beste Freunde und ihr heiß geliebtes Shetlandpony. Für einen Mann, der länger bleibt als eine Nacht, ist eigentlich kein Platz in ihrem Leben. Lasse ist überzeugter Großstädter und nur aufs Land gezogen, weil er als Lehrer die erstbeste Vertretungsstelle annehmen musste. Als Kaya ihn auf einer Scheunenparty trifft, ahnt sie nicht, dass der gutaussehende Typ der Klassenlehrer ihrer Nichte ist. Eine Begegnung mit aufregenden Folgen …“ (Quelle: https://www.fischerverlage.de/buch/lisa_keil_bleib_doch_wo_ich_bin/9783596703975


*Manchmal ist es einfach Schicksal* 

Auf den ersten Blick ist mir direkt das helle, freundliche Cover dieses Buches ins Auge gesprungen. Direkt nach Lesen des Klappentextes machte sich bei mir dann auch so ein gute Laune Gefühl breit, dass ich richtig Lust auf die Geschichte bekommen habe. Denn wer kann zu einer romantischen Geschichte mit dem Schauplatz Buchhandlung und einem ländlichen Setting inklusive Shetlandpony schon nein sagen? Ich jedenfalls nicht, und das, obwohl ich ja eher weniger aus dem Romanbereich und eher sonst im Bereich der Jugendliteratur zu finden bin. Aber ich wollte diesem Buch eine Chance geben. Und ich wurde ausgesprochen positiv überrascht.

Als Leser_in steigt man direkt ohne große Umschweife und Erklärungen in die Handlung ein, und lernt dabei Kaya, die weibliche Protagonistin in dieser Geschichte kennen. Kaya wirkte auf mich direkt sympathisch, offen, lebensfrohe, lustig und auch ein wenig keck. Mein Herz erobert hat sie dann spätestens, als sie sich bereit erklärt, ihrer Nichte Milly aus der Patsche zu helfen. Es war sehr schön, wie diese beiden Figuren, und das nicht nur am Anfang, sondern während des kompletten Storyverlaufes, immer wieder miteinander interagiert haben. Man konnte diese familiäre Verbundenheit und den Zusammenhalt zwischen Kaya und Milly richtig spüren.

Auch was den männlichen Protagonisten Lasse angeht, bei dem es sich ausgerechnet um den Klassenlehrer von Milly handelt, war ich direkt von der ersten Sekunde an begeistert. Ich mochte seine zunächst eher mürrische und zurückhaltende Art, einfach weil es ihn zu einer sehr authentischen Figur machte. Er hatte seine eigene Hintergrundgeschichte, die ihn geprägt hat und die seine Charakterzüge sehr nachvollziehbar erscheinen lässt. Über diese Hintergründe erfährt man als Leser_in allerdings immer erst so nach und nach, was ich aber gut fand, denn so gab es quasi immer wieder so einzelne Puzzelteile, die man zum Charakterbild von Lasse hinzufügen konnte und sich dieser Charakter einem so erst nach und nach erschlossen hat.

Was mir an diesem Buch besonders gefallen hat, war der Handlungsverlauf an sich. Denn zunächst geschieht etwas unglaublich amüsantes, was dem Buch von Anfang an so eine Lockerheit gibt. Diese wird dann eigentlich auch konsequent aufrecht erhalten, wobei es natürlich auch immer wieder spannende Szenen gibt, die ein bisschen Schwung in die Geschichte bringt, die eine oder andere Szene etwas heißere Szene und auch Szenen die einen laut aufseufzen lassen, weil sie einfach so wunderschön zu lesen sind.

An dieser Stelle ist muss man der Autorin wirklich ein großes Lob aussprechen. Auch wenn ich die kleinen Dramen und Missverständnisse für mein persönliches Empfinden nicht gebraucht hätte, haben diese ganzen vielen kleinen Szenen in ihrer Unterschiedlichkeit doch alle dafür gesorgt, dass sich die Beziehung zwischen Kaya und Lasse auf eine sehr natürliche und vor allem realistische Weise mit verfolgen ließ. Es war für mich genau das richtige Kennenlern-Tempo, um mir vorstellen zu können, dass sich diese Geschichte so auch in der Realität ereignen könnte. Auch in Bezug auf den Kontrast zwischen dem Stadt- und dem Landleben gab es immer wieder so kleine Szenen wie beispielsweise das Osterfeuer oder einen Ausflug in die Großstadt, die noch einmal deutlich gezeigt haben aus welchen unterschiedlichen Lebeswelten Menschen stammen können, und das es manchmal nicht so einfach ist, sich sofort an einen andere Lebenswelt zu gewöhnen.

Der Schreibstil hat hier in dieser Geschichte wundervoll gepasst, weil die Beschreibungen und insbesondere die Gedankengänge der Charaktere sprachlich sehr treffend eingesetzt wurden, um mich nah ans Geschehen zu bringen und mich mit den Figuren mitfiebern zu lassen. 

Um es kurz aber treffend auf den Punkt zu bringen: Diese Geschichte ist einfach richtig schön. Ich mochte sowohl die liebevoll skizzierten und individuell gestalteten Charaktere, den flüssigen und lockeren Schreibstil und einfach die gesamte positive Wohlfühl-Atmosphäre, die die Geschichte während des Lesens bei mir geweckt hat. Einzig diese kleinen Dramen fand ich ein bisschen zu konstruiert und für meinen Geschmack nicht unbedingt notwendig, auch wenn sie natürlich zum Realismus der Geschichte beigetragen haben. 

Ich vergebe gute 4 von 5 möglichen Herzen! 

    
   
Lest fleißig, 
eure Sabrina



12. Mai 2019

Rezension zu „Du wolltest es doch“ von Louise O'Neill

Die Frage der Schuld…


© Sabrina Klaus;
abgebildetes Buchcover
Impress Carlsen Verlag
Titel: Du wolltest es doch

Autor*in: Louise O'Neill
Seiten: 368 Seiten
Genre: Jugendbuch, Fantasy
gelesenes Format: E-Book
Band einer Reihe: Nein

Dieses Buch wurde mir freundlicherweise von Netgalley und dem Impress Carlsen Verlag zur Verfügung gestellt! Dafür ein <3- liches Dankeschön!

Klappentext:
„Nein, richtig sympathisch ist Emma nicht. Sie steht gern im Mittelpunkt, die Jungs reißen sich um sie und Emma genießt es. Bis sie nach einer Party zerschlagen und mit zerrissenem Kleid vor ihrem Haus aufwacht. Klar, sie ist auf der Party mit Paul ins Schlafzimmer gegangen. Hat Pillen eingeworfen. Die anderen Jungs kamen hinterher. Aber dann? Sie erinnert sich nicht, aber die gesamte Schule weiß es. Sie haben die Fotos gesehen. Ist Emma wirklich selber schuld? Was hat sie erwartet – Emma, die Schlampe in dem ultrakurzen Kleid?“ (Quelle: https://www.carlsen.de/amazon-mobi/du-wolltest-es-doch/97839)


*Ein wichtiges Thema, das hier behandelt wird*

Ich lese eher selten Bücher mit so ernsten Thematiken, weshalb ich nicht genau einschätzen konnte, was mich in diesem Buch erwarten würde und wie ich damit umgehen kann.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir zunächst ziemlich schwer gefallen. Es gab sehr viele Charaktere, die für mich zu holperig und schnell aufgetaucht und zu wenig ins Setting eingebettet wurden. Ich wusste nicht wer jetzt in welcher Beziehung zueinander steht und wer sich wie kennt. Das war für mich sehr mühsam und ziemlich anstrengend, da durchzublicken.

Der Schreibstil an sich hat mir da leider auch nicht so ganz geholfen. Ich fand ihn in Ordnung, aber nicht so flüssig, dass er mich irgendwie in der Geschichte vorwärts gezogen hat.

Die Thematik der Vergewaltigung war in der Geschichte omnipräsent vorhanden und von vielen Seiten beleuchtet. Man hat miterlebt, wie die Protagonistin Emma vor der Tat gelebt hat, und vor allem auch, wie sich ihr Leben nach der Tat verändert hat. Man hat erlebt, wie sich die Menschen in der Kleinstadt, ihre Freundinnen, andere Schülerinnen und Schüler und auch Emmas Familie verhalten hat. Das war stellenweise sehr heftig, aber ich kann mir vorstellen, dass es viele Opfer gibt, die ähnliches nach einem solchen schrecklichen Erlebnis erlebt haben.

Zu Emma an sich kann ich leider irgendwie nicht so viel sagen, da ich beim Lesen von Anfang an keine Nähe zu Emma aufbauen konnte, da sie viele Gedankengänge hatte, mit denen ich nichts anfangen konnte. Irgendwie fehlte mir insgesamt die Emotionalität in diesem Buch, obwohl die Thematik ja eigentlich mit Emotionen beladen ist, vor allem mit negativen. Ich weiß nicht genau, wie ich es beschreiben soll, vielleicht mit dem Wort „nüchtern“. So kam es mir einen großen Teil der Geschichte vor.

Das Ende der Geschichte hat mir gut gefallen, denn es spiegelte mit einem offenen Ende die Realität denke ich gut wieder. Ein aufgezwungenes Happy End hätte ich irgendwie als unpassend empfunden. Trotzdem sind am Ende für mich einige Fragen offen geblieben. Man erfährt nicht wirklich, wie sich die Beziehungen der Charaktere im Anschluss weiterentwickeln, was mich persönlich aber noch sehr interessiert hätte.

Eine wichtiges Thema, das in diesem Buch angesprochen wird. Leider hat mir die Umsetzung nicht so gut gefallen. Es fehlte mir an Emotionalität und vor allem einem sortierteren Anfang, damit man sich direkt besser auf die Geschichte konzentrieren konnte.

Ich vergebe 3 von 5 möglichen Herzen!

  

Lest fleißig,
eure Sabrina