30. Mai 2022

Rezension zu „Eliza Moore – Flüsternde Schatten“ von Valentina Fast

Und plötzlich doch eine Hüterin?


© Sabrina Klaus;
abgebildetes Buchcover
one Verlag
Titel: Eliza Moore – Flüsternde Schatten
Autorin: Valentina Fast
Seiten: 400 Seiten
Genre: Urban Fantasy
gelesenes Format: Hardcover
Band einer Reihe: Ja, Band 1

Dieses Buch wurde mir freundlicherweise von der bloggerjury und insbesondere dem One Verlag zur Verfügung gestellt! Dafür ein <3- liches Dankeschön!

Klappentext:
„Die 18-jährige Eliza Moore lebt in Dublin, wo das letzte intakte Tor zur Seelenwelt steht. Ein Portal, das einst das Böse aus der Welt der Menschen verbannt hat, und das nun von der mächtigen Liga bewacht wird – einer Organisation, die Eliza zutiefst verabscheut. Doch dann wird sie eines Nachts von einer dunklen Gestalt angegriffen, und ihr kommt ausgerechnet die Liga zu Hilfe. Als wäre das nicht genug, wird Eliza nun auch noch zur Hüterin berufen – dabei hat sie sich geschworen, niemals Teil von alldem zu werden. Mit an ihrer Seite ist Conor: Elizas Seelenpartner, der sie in ihrer neuen Aufgabe unterstützten soll. Aber Seelenverwandtschaft gibt es doch gar nicht? Oder etwa doch?“
(Quelle: https://www.luebbe.de/one/buecher/junge-erwachsene/eliza-moore/id_8804787 )


*Ein guter Einstieg in die Geschichte*

Dieses Buch hat mich alleine vom Cover her schon magisch angezogen. Ich finde es wirklich toll gelungen! Auch der Klappentext hat mich unglaublich neugierig auf die Geschichte rund um die 18-jährige Eliza Moore und ihr Schicksal als Hüterin des Tores zur Seelenwelt gemacht, sodass es nicht lange darauf warten musste, von mir gelesen zu werden.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir recht einfach gefallen, da der Schreibstil der Autorin super flüssig war und man direkt mit Ereignissen konfrontiert wurde, die allesamt sehr temporeich beschrieben wurden. So war ich direkt mitten in der Geschichte und konnte die Protagonistin Eliza schnell gut kennenlernen und gemeinsam mit ihr die auch für sie neuen Informationen aufnehmen und verarbeiten.

Das Setting und das Worldbuilding waren solide, auch wenn das Rad hier nicht neu erfunden wurde. Es gab ein paar Parallelen zu eine anderem Setting (Loge/Liga und die verschiedenen Rollen, die Personen innerhalb dieser innehaben waren sich auch sehr ähnlich), was mir aber vielleicht auch nur so sehr aufgefallen ist, weil ich das Buch kurz vorher gelesen habe. Ich fand es gut, wie die Fantasyelemente hier in der Geschichte verarbeitet sind und dass alles sehr nachvollziehbar und stimmig war.

Womit ich so meine Schwierigkeiten hatte und warum mich die Geschichte glaube ich nicht so wirklich packen konnte, war der für mich nicht klar erkennbare rote Faden mit einem Ziel am Ende, den ich aber gefühlt die ganze Zeit versucht habe zu greifen. Handlungen passieren irgendwie und die Geschichte kommt auch vorwärts. Aber mir war bis zum Ende hin nicht klar, worauf die Handlung hinauslaufen soll. Denn die Stärkung des Portals war nur eine weitere Handlung unter vielen. Auf mich wirkte es ein bisschen so, als sei die Geschichte insgesamt vom Worldbuilding her so komplex, dass der Fokus viel mehr auf Szenen lag, die zugrundeliegende Magie, den Aufbau der Liga und Familienkonstrukte und Hintergründe zu erklären, als auf Szenen, die die Kernhandlung voran bringen. Damit blieb für mich persönlich auch die Spannung ein bisschen auf der Strecke. Es gab zwar immer wieder Spannungselemente, die auch durchaus sehr überraschend kamen und neuen frischen Wind in die Handlung brachten, aber insgesamt waren das für meinen Geschmack zu wenige um der Handlung ein packendes Tempo zu verleihen. So war die Geschichte für mich eher seicht.

Eliza war mir als Protagonistin der Geschichte von Anhieb recht sympathisch, auch wenn sie mir als Charakter in der Gesamtschau leider zu schwach war. Mir hat es leider gar nicht gefallen, dass sie sich als junge Frau in keinster Weise gegen ihre Mutter durchgesetzt hat und zu quasi bei fast allem klein bei gegeben hat und dass auch nahezu ohne große Diskussionen. Hier hätte ich mir gewünscht, dass Eliza neben ihrer freundlichen und offenen Art mehr Feuer im Hintern gehabt hätte und mehr für sich eingestanden wäre. Hinzu kam dann noch ein wie ich fand recht hohes Maß an Naivität, dass Eliza an den Tag gelegt hat. Sie hat recht wenig Fragen gestellt und Dinge auch nicht bewusst hinterfragt. Ich glaube wenn ich in ihrer Situation gewesen wäre, hätte ich das alle nicht als so gegeben hingenommen. Aber gut, so ist sie als Charakter eben, das musste ich akzeptieren, auch wenn es mir schwer fiel.

So richtig gut gefallen haben mir dafür die Nebenfiguren, wie Elizas beste Freundin Ruby und die anderen Mitglieder der Loge. Ich fand, dass alle genug Tiefe besessen haben, ohne sich in den Vordergrund zu drängen.


Alles in allem fällt dieses Buch in meine persönliche Kategorie „solide“. Die Autorin hat einen wundervoll flüssigen und lockeren Schreibstil, der mich zügig durch die Seiten getragen hat. Es wurde sehr viel Wert auf Erklären des Settings und des Worldbuildings gelegt, wobei ich mir persönlich einfach einen stärkeren Fokus auf eine klare Handlungslinie und mehr tempoerzeugende Szenen gewünscht hätte. Eliza als Protagonistin hat mir ebenfalls recht gut gefallen, auch wenn sie einige Charakterzüge an sich hatte, die ich nicht in ihrer Situation nicht nachvollziehen konnte.
Ich denke, dass in Band 2 auf jeden Fall noch einiges an Potential steckt, gerade was die Handlung an sich angeht. Durch Band 1 hat man ja nun die Grundlagen der Handlung, was die zugrundeliegende Magie, den Aufbau der Liga und Familienkonstrukte bereits durchblickt und könnte sich nun, zumindest in meiner Vorstellung, sehr gut gemeinsam mit Eliza in die Handlung stürzen.

Ich vergebe 3 von 5 möglichen Herzen!


Lest fleißig,
eure Sabrina