5. Juni 2022

Rezension zu „Heartstopper Volume 1 - Boy trifft Boy“ von Alice Oseman

Nick und Charlie…


© Sabrina Klaus;
abgebildetes Buchcover
Graphix Loewe Verlag
Titel: Heartstopper Volume 1 - Boy trifft Boy
Autorin: Alice Oseman
Seiten: 288 Seiten
Genre: Romance, LGBTQ+
gelesenes Format: E- Book, Graphic Novel
Band einer Reihe: Ja, Band 1

Dieses Buch wurde mir freundlicherweise von Netgalley und insbesondere dem Graphix Loewe Verlag zur Verfügung gestellt! Dafür ein <3- liches Dankeschön!


Klappentext:
„Dass Charlie schwul ist, weiß die ganze Schule. Dagegen ist Nick, der Star der Rugbymannschaft, so straight wie eine Goalline. Glaubt Charlie. Aber dann entwickelt sich eine intensive Freundschaft zwischen den beiden unterschiedlichen Jungen. Charlie weiß sofort, dass er in Nick verknallt ist. Nick braucht ein bisschen länger, bis ihm klar wird, dass er Jungen genauso heiß findet wie Mädchen – besonders Charlie.“ (Quelle: https://www.loewe-verlag.de/titel-0-0/heartstopper_volume_1_deutsche_ausgabe-10361/ )


*Da geht einem so richtig das Herz auf*

Wie süß kann eine Geschichte bitte sein?! Das habe ich die ganze Zeit gedacht, während ich die Serie zu den Graphic Novels gesehen habe. Ja, hier habe ich tatsächlich die Serie zuerst gesehen und war so begeistert, dass ich danach direkt wissen wollte, was als Grundlage für diese unfassbar sympathischen Charaktere und die zuckersüße Story diente.

Es ist meine erste Graphic Novel, an die ich mich ran getraut habe, und was soll ich sagen: Ich bin hin und weg, von einfach Allem!

Auch wenn ich mich wiederhole, aber „Wie süß kann eine Geschichte bitte sein?!“ Das war glaube ich auch der Satz, der mir beim Lesen wohl am meisten durch den Kopf geschossen ist, und der für mich diese Geschichte am besten zusammenfasst. Bei Heartstopper passt einfach alles zusammen. Die Autorin erschafft mit wunderschönen Zeichnungen eine Geschichte aus dem täglichen Leben und zeigt die wunderschöne Vielfalt von Liebe.
Die Zeichnungen sind dabei einfach gehalten und so reduziert auf das Wesentliche, dass die Gefühle und die Entwicklung der Beziehung der beiden Protagonisten Nick und Charlie im Fokus stehen.
Hier passt das Erzähltempo wirklich perfekt zu den Charakterzügen der beiden. Es wirkt alles sehr authentisch, da sich die Gefühle langsam entwickeln und sich beide Charaktere Stück für Stück annähern. Dieses Knistern in der Luft ist dabei verpackt in lauter kleine Szenen, die jede für sich genommen einzigartig schön sind. Wie oft habe ich beim Lesen geschmunzelt und mich für die beiden gefreut, wenn sie einen schönen Moment miteinander geteilt haben. Diese Momente waren es, die mich sehr berührt haben. Denn sie haben mein Herz für einen Moment schweben lassen und mich mit Freude und Glück erfüllt.

Was mir auch richtig gut gefallen hat, waren die Charakterzüge von Nick und Charlie. Denn hier wurde ganz bewusst auf Klichees verzichtet. Nick ist als Anführer des Rugbyteams nicht wie vielleicht erwartet ein Draufgänger und lauter Charakter, sondern hat eher sehr ruhige und tiefgründige Züge, die ihn sehr liebenswert machen. Ich kann Charlie jedenfalls verstehen, warum er Nick toll findet.
Auch Charlie finde ich als Figur einfach wunderbar. Seine freundliche und leicht schüchterne Art waren mir von Anfang an sympathisch. Ich habe so gerne Zeit mit dieser Figur verbracht, da mich sein Wesen einfach in seinen Bann gezogen hat.
Auf mich wirkte es zudem sehr authentisch und facettenreich dargestellt, wie Charlie als schwuler Teenager seinen Schulalltag bestreitet. 
Insgesamt finde ich es sehr schön, wie die LGBTQ+ Community in dieser Geschichte repräsentiert wird. Ich denke, dass dieses Buch gerade auch für Teenager sehr wertvoll ist, die sich gerade mit ihrer sexuellen Orientierung auseinandersetzen und vielleicht in diesem Zuge mit eigenen Unsicherheiten konfrontiert werden. Hier werden sie in ihrer Lebensrealität abgeholt und es wird ihnen gezeigt, dass sie nicht alleine mit ihren Gedanken und Gefühlen sind.


Nicht nur die Serie, sondern auch die Graphic Novel Heartstopper Vol.1 konnte mich absolut flashen! Ich habe mich von der ersten Seite an in die Geschichte mit den beiden super sympathischen und liebenswerten Figuren Nick und Charlie und den vielen herzerwärmenden Momenten verliebt. Ich hatte so viele positive Emotionen beim Lesen und habe die Zeit, die ich mit dieser Geschichte verbracht habe, einfach in vollen Zügen genießen können.

Ich kann das Buch wirklich Jedem wärmstens empfehlen!

Ich vergebe 5 von 5 möglichen Herzen!


Lest fleißig,
eure Sabrina




Rezension zu „Ancora – Die Zeit ist gegen dich“ von Colin Hadler

Es gibt kein Entkommen…


© Sabrina Klaus;
abgebildetes Buchcover
Planet! Verlag
Titel: Ancora – Die Zeit ist gegen dich
Autor: Colin Hadler
Seiten: 339 Seiten
Genre: Thriller, Mystery 
gelesenes Format: E- Book
Band einer Reihe: Nein

Dieses Buch wurde mir freundlicherweise von Netgalley und insbesondere dem Planet! Verlag zur Verfügung gestellt! Dafür ein <3- liches Dankeschön!


Klappentext:
„Romy verbringt die Ferien mit ihren Freunden Aurel und Jannis im abgeschiedenen Dorf Ancora. Ohne Handy, mitten in der Natur. Doch im Dorf häufen sich seltsame Ereignisse und Romy merkt, dass ihr unbeschwerter Sommer auf der Kippe steht. Schockiert muss sie feststellen, dass alles, was sie gerade erlebt, exakt einem Gedicht ihrer Mutter entspricht. Doch was hat ihre Mutter mit Ancora zu tun? Und warum endet die letzte Gedichtzeile mit Romys Tod? Um Ancora zu verstehen, muss Romy tief in der Vergangenheit graben und Geschehnisse ans Tageslicht bringen, die besser verborgen geblieben wären. Eine dunkle Bedrohung bahnt sich an – und die Frage: Kann ein Gedicht Wirklichkeit werden?“ (Quelle: https://www.thienemann-esslinger.de/produkt/ancora-isbn-978-3-522-50720-2 )

*Zu viele Fragen blieben ungefragt*

Ein mysteriöses abgeschiedenes Dorf, ein geheimnisvolles Gedicht und eine Prophezeiung, die sich scheinbar unweigerlich erfüllt? Das klang für mich direkt nach einem sehr spannenden Setting mit ganz viel Potential! Ich war super neugierig und bin dann auch recht schnell in die Geschichte eingetaucht. Die Atmosphäre mit dem mysteriösen Dorf, von dem niemand etwas gehört hat und das völlig abgeschieden irgendwo in einem Bergtal angesiedelt ist kam dabei direkt zu Beginn wirklich gut rüber. Es war so ein Gefühl von Einsamkeit und dunkler Vorahnung, die einen beim Lesen umgab. Man wurde direkt in die Handlung geworfen, ohne dass man groß etwas über die Protagonistin Romy und ihre Freunde Aurel und Jannis erfahren hat. Nur sporadisch bekam man hier und da mal eine Information über ihren Hintergrund. Das fand ich ein bisschen schade, da Romy mir zwar grundsätzlich sympathisch war, ich aber trotzdem keine wirkliche Bindung zu ihr aufbauen konnte. Dazu fehlten mir einfach einige Szenen, aus denen man ein paar Hintergründe erfährt und ihren Charakter besser einordnen kann.

So konnte ich beispielsweise bis zum Ende nicht wirklich verstehen, warum sie, gerade bei ihrer Vergangenheit nicht weitere Nachforschungen angestellt hat, sondern die ganze Zeit sehr passiv agiert hat. Auch ihre Beziehungen zu Aurel und Jannis war für mich nur eine grobe Skizze, die ich aber nie wirklich greifen konnte.

Insgesamt führte das auch leider bei mir dazu, dass ich zu niemandem eine wirkliche Nähe aufbauen konnte und auch dementsprechend nicht mitgefiebert habe. Das lag aber vielleicht auch daran, dass es für mich gar nicht so klar war, worauf man eigentlich hin fiebert. Antworten, klar. Aber auf welche Fragen denn nun genau? Und warum wurden nicht die entsprechenden Leute direkt darauf angesprochen? Alles passierte scheinbar so zufällig und wirkte auf mich zu stark künstlich konstruiert, dass die Protagonistin kaum aktiv agieren musste.

Es gab zwar immer wieder spannende Einzelszenen, die den lesenden zum Nachdenken und rätseln angeregt haben, aber es gab für mich einfach keine gesamte Spannung, die sich durch die Geschichte durchgezogen hat. Mich hat es an dieser Stelle leider einfach nicht gepackt. Es war mir an vielen Stellen auch zu diffus und die Protagonistin Romy war mir zu unkritisch. Sie hat kaum jemandem Fragen gestellt, alles so hingenommen. Dadurch kam es zu wenigen Interaktionen zwischen ihr und anderen Dorfbewohnern und auch zu ausbleibenden Konflikten, die Situationen zugespitzt, und damit Spannung geschaffen, hätten.


Die in der Geschichte passierende Liebesgeschichte fand ich eine schöne Idee, passte für mich aber irgendwie nicht so recht in die Geschichte rein. Dazu hatte ich einfach zu wenig Bezug zu den Figuren, als dass ich da große emotionale Regungen beim Lesen gehabt hatte.

Das Ende der Geschichte auch so eine Sache. Auf der einen Seite war für mich der Schluss sehr schlüssig, klärte Fragen auf machte die Geschichte rund. Allerdings war die Auflösung vom Inhalt her doch zu weit hergeholt für meinen Geschmack. Hier hätte ich mir noch ein wenig mehr Raffinesse gewünscht.

Ein solider Jugendthriller, dem ich jedem Fan von Mysterien und Geheimnissen empfehlen kann. Die Geschichte lässt sich sehr zügig lesen und hält im Laufe der Handlung immer mal wieder die eine oder andere Überraschung bereit. Mich persönlich hat die Geschichte leider nicht so ganz abholen können, da mir die Charaktere zu oberflächlich skizziert waren und auch die Spannung nicht konstant genug vorhanden war. Insgesamt hätte es für mich noch viel aufregender und fesselnder sein können, aber so für zwischendurch war die Geschichte wirklich gut.


Ich vergebe gute 3 von 5 möglichen Herzen!


Lest fleißig,
eure Sabrina