29. Juli 2021

Rezension zu „My Dead Sister's Love Story“ von Lea Melcher

Verlust, Trauer und eine verborgene Liebe…

© Sabrina Klaus;
abgebildetes Buchcover
Impress Carlsen Verlag
Titel: My Dead Sister's Love Story 
Autorin: Lea Melcher
Seiten: 342 Seiten
Genre: Jugendbuch
gelesenes Format: E-Book
Band einer Reihe: Nein

Dieses Buch wurde mir freundlicherweise von Netgalley und insbesondere dem impress Carlsen Verlag zur Verfügung gestellt! Dafür ein <3- liches Dankeschön!


Klappentext:
„Antonias große Schwester Zoe war immer die Coole, die von allen bewundert wurde. Sie war es, die sich über Regeln hinwegsetzte und für ihre Überzeugungen eintrat. Doch nun ist sie tot, gestorben bei einem Autounfall. Für Antonia bricht eine Welt zusammen. Alles, was ihr bleibt, ist ein Tagebuch, von dessen Existenz sie bisher nichts ahnte, und das Bewusstsein, dass sie ihre Schwester nie wirklich gekannt hat. Wie kann es sein, dass der Wagen ungebremst gegen einen Brückenpfeiler krachte? Und was verband Zoe mit Max, dem angesagten Musiker, der mit ihr im Auto verunglückte? Zusammen mit Theo, Max’ geheimnisvollem jüngeren Bruder, macht sich Antonia auf die Spur einer verborgenen Liebesgeschichte – und dabei erfahren beide mehr über sich, als sie jemals für möglich gehalten hätten...“
(Quelle: https://www.carlsen.de/epub/my-dead-sisters-love-story-roman/978-3-646-60473-3 )


*Hier wäre deutlich mehr Potential drin gewesen*

Auf den ersten Blick konnte ich mit dem Buchcover noch nicht so viel anfangen, aber der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht. Im Nachhinein betrachtet würde ich allerdings sagen, dass ich etwas anderes von der Geschichte erwartet habe, bzw. nicht erwartet hätte, in welche Richtung diese Geschichte geht.

Der Einstieg in die Story ist mir sehr leicht gefallen, da der Schreibstil der Autorin sehr angenehm und flüssig zu lesen war und es direkt mit der Handlung losging.

Wir begleiten in dieser Geschichte die zwei Protagonisten Theo und Antonia, die beide ein trauriges Schicksal teilen. Theos Bruder Max und Antonias Schwester Zoe saßen beide im gleichen Auto, als sie bei einem Unfall ums Leben kamen.
Die beiden sich bisher fremden Teenager Theo und Antonia haben sehr mit dem Verlust des geliebten Familienmitgliedes zu kämpfen und zeigen beide, wie unterschiedlich man Trauer bewältigen kann. 
Das ganze Setting der Geschichte ist damit zwar sehr traurig und an vielen Stellen melancholisch, es befasst sich aber mit einer wie ich finde sehr wichtigen Thematik. Denn das Leben ist nun mal leider nicht immer nur rosarot und wunderschön. Es gibt auch immer wieder Tiefpunkte im Leben, die es zu bewältigen gilt. Und das das alles andere als einfach ist, wird in dieser Geschichte sehr deutlich. Es zeigt aber auch, dass es gerade in diesen dunklen Zeiten immer wieder Momente der Hoffnung gibt.
Ein Teil dieser Hoffnung findet Antonia im Tagebuch ihrer Schwester. Sie hofft dadurch Antworten zu finden, die erklären, was geschehen ist. Auch Theo ist für Antonia hier eine große Stütze, genau wie sie auch eine für ihn darstellt. Denn beide sind in derselben emotionalen Situation und können einander wirklich verstehen und nachempfinden, wie es dem anderen gerade geht.
Das hat mir an den Protagonisten zunächst recht gut gefallen. Schade fand ich allerdings, dass Theo für mich irgendwie zu keinem Zeitpunkt so richtig als Charakter begreifen konnte und ich bis zum Schluss keine wirkliche Nähe zu ihm aufbauen konnte. Er zeigte für mich in diesem Setting zu wenige Emotionen und war sehr stark auf Antonias Bedürfnisse fixiert.

Was mir leider nicht gefallen hat, war die Entwicklung, die die Geschichte mit der Zeit und vor allem Antonia in ihren Charakterzügen gemacht hat. Zu Beginn der Geschichte hatte ich einfach noch das Gefühl, Antonia als Figur mit eigenen Charakterzügen und Emotionen erkennen zu können, die sich vor allem von ihrer Schwester Zoe unterschieden. Je länger Antonia aber im Tagebuch ihrer Schwester gelesen hat, umso mehr tat sie plötzlich Dinge, die ich nicht nachvollziehen konnte. Sie wurde mehr und mehr zu einer Kopie ihrer verstorbenen Schwester. Sie zog ihre Kleidung an, schnitt sich die Haare wie sie und benahm sich auch zunehmend anders. Vielleicht mag das auch eine Form der Trauerbewältigung sein, ich fand es trotzdem schade, da mir Antonia als Figur damit irgendwie total aus den Fingern geglitten ist. Genauso wie der Handlungsfaden. Es gab zunehmend Situationen, in denen Antonia und Theo Dinge taten, die ich nicht mehr nachvollziehen konnte. Vor allem mit dem Ende hatte ich dann meine Schwierigkeiten, da für mich selbst viele Fragen offen geblieben sind und vor allem die genauen emotionalen Gefühle, die die Figuren zueinander haben, für mich nicht klar heraus gekommen sind.


Eine Geschichte mit einer spannenden Grundidee, bei der der Funke bei mir jedoch leider nicht überspringen wollte, trotz sehr gutem Schreibstil und einer echt soliden Handlung. Ich kam schlicht und einfach mit der charakterlichen Entwicklung von Antonia nicht zurecht. Das führte bei mir dazu, dass ich die Gefühle und Emotionen nicht mehr gut nachspüren konnte, weil das Gefühl des Unverständnisses alles überlagert hat. Auch mit Theo bin ich bis zum Ende hin leider nicht so richtig warm geworden, auch wenn er mir von Grund auf sympathisch war.

Die Geschichte würde ich für mich als „Gut für Zwischendurch-Buch“ einsortieren.

Ich vergebe 3 von 5 möglichen Herzen!


Lest fleißig,
eure Sabrina


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