1. September 2022

Rezension zu „The Second Princess - Vulkanherz“ von Christina Hiemer

Ein dunkles Erbe und eine schwere Bürde


© Sabrina Boger;
abgebildetes Buchcover
Carlsen Verlag
Titel: The Second Princess - Vulkanherz
Autorin: Christina Hiemer
Seiten: 416 Seiten
Genre: Jugendbuch, Fantasy
gelesenes Format: Paperback
Band einer Reihe: Nein

Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Carlsen Verlag zur Verfügung gestellt! Dafür ein <3- liches Dankeschön!


Klappentext:
„Auf der Vulkaninsel St. Lucien herrscht die mächtige Dynastie der Bell-Frauen. Seit Jahrhunderten wird die Krone an die älteste Prinzessin weitergegeben. Doch hinter der glamourösen Fassade der Königsfamilie lauern düstere Geheimnisse, die nur die zweitälteste Prinzessin zu hüten weiß. Saphina war immer die jüngste und damit unbedeutendste von drei Schwestern. Nun rückt sie durch unerwartete Ereignisse in der königlichen Thronfolge auf und tritt vollkommen unvorbereitet ein dunkles Erbe an. Und ausgerechnet Dante, der undurchschaubare Adelssohn, soll ihr dabei helfen …“ (Quelle: https://www.carlsen.de/softcover/second-princess-vulkanherz/978-3-551-58442-7 )


Auf dieses Buch habe ich mich wirklich sehr gefreut. Ich bin immer neugierig auf Geschichten mit einem royalen Setting, Fantasyelementen und starken Protagonistinnen. Und das dann noch alles auf einer Vulkaninsel mitten in der Karibik. Was will man mehr? 
Für mich hatte auch das Grundgerüst der Story, nämlich dass die jüngste Prinzessin in der Familie plötzlich ganz unvorbereitet in ein Abenteuer geworfen wird, sehr viel Potential.

Ich muss sagen, dass ich mit dieser Geschichte leider von Anfang an nicht warm geworden bin. Da konnte auch der wirklich flüssige und angenehme Schreibstil der Autorin nicht viel dran machen.
Es lag hier für mich vor allem an zwei großen Prunkten: Der Protagonistin und den Logikfehlern.

Mit der Protagonistin Saphina konnte ich leider so gar nichts anfangen. Ich fand ihre sarkastische und sture Art einfach nur nervig. Sie hat für mich in so vielen Situationen absolut unangemessen reagiert: Wo jeder normale Mensch Angst gehabt hätte, verhält sie sich entweder total sorglos oder trotzig und zeigt immer wieder Emotionen, die in meinem Kopf zumindest einfach nicht zu der jeweiligen Situation gepasst haben. Ich konnte ihre Handlungen absolut nicht nachvollziehen und habe mich mehrfach gefragt, warum sie Dinge jetzt so macht.
Für mich war sie insgesamt mit ihrer Art zu Reden, zu Denken und zu Handeln sehr anstrengend und machte sie für mich zu einer sehr unsympathischen Figur, mit der ich leider auch nicht mitfiebern konnte.
Was mich auch an ihr gestört hat, waren die vielen Dialoge, in denen permanent Dinge angeteasert wurden, aber denen Saphina nicht hartnäckig nachgegangen ist. Auch hier fand ich ihren Charakter sehr inkonsistent, da sie auf der einen Seite ein recht großes Mundwerk hatte, auf der anderen Seite aber nicht in der Lage war, die wirklich wichtigen Fragen zu stellen. Ich kann mir vorstellen, dass diese Wortwechel eigentlich Spannung beim Lesen erzeugen sollten, mich haben sie aber einfach nur genervt.

Auch die andern Charaktere konnten mich nicht wirklich bei der Stange halten.
Mit Dante kam ich gut zurecht, aber nachhaltig in Erinnerung bleiben wird er mir wohl nicht. Leider genauso wenig wie die wirklich zahlreichen Nebencharaktere, die alle irgendwie kurz erwähnt wurden, aber im Verlauf der Handlung keine Relevanz mehr hatten. Das fand ich wirklich schade, da man hier glaube ich noch mehr aus den Figuren hätte rausholen können.


Zur Handlung an sich möchte ich eigentlich gar nicht so viel sagen, da es wirklich spoilern würde. Was ich hier aber positiv erwähnen möchte, war die Verflechtung von Fantasyelementen in die Geschichte. Für mich hat das sehr gut gepasst, auch wenn ich mir auch hier gewünscht hätte, dass die phantastischen Elemente noch mehr Tiefe bekommen hätten. So wirkte das ganze Konstrukt zwar schlüssig, aber auch lediglich recht oberflächlich.

Was für mich leider an vielen Stellen nicht schlüssig erschien, war die Logik, die der Handlung zugrunde lag. Auch hier möchte ich nicht spoilern, aber es gab für mich direkt recht zu Beginn der Geschichte eine Szene in der eine zeitliche Abfolge von Ritualen so erfolgt, wie sie es tut, aber nie erklärt wird warum das nun unbedingt so sein muss. Denn hier ist es faktisch so, dass die ganze weitere Handlung nichtig gewesen wäre, wäre hier einfach mit gewissen Dingen und Ritualen gewartet worden.

Dann hätte es die ganze nachfolgende Geschichte und auch die eine oder andere (oder vielleicht auch alle?) dramatischen Wendungen so schlichtweg nicht gegeben. Und dass hat mich ziemlich geärgert, weil sich für mich so recht schnell zu Beginn der Gedanke festgesetzt hat, dass alles Drama hätte vermieden werden können und man es nur so gemacht hat, damit Drama entsteht. Ich bin mir bewusst, dass dies natürlich ein von Schreibenden verwendetes Mittel ist. Hier hätte ich mir aber dann gewünscht, dass es in der Geschichte so eingearbeitet wird, dass ganz deutlich wird, dass dieses Ritual zwingend zu diesem Zeitpunkt erfolgen muss.


Für mich hatte die Geschichte wirklich viel Potential, aber der Funke ist bei mir leider nicht angekommen. Ich mochte die Protagonistin leider überhaupt nicht, sodass ich mich viel mehr über sie aufgeregt habe, als mit ihr mitzufiebern. Auch mit einigen Logikfehlern hatte ich leider gedanklich so sehr zu kämpfen, dass ich die Geschichte nicht wirklich genießen konnte. Ich denke aber, dass die Geschichte trotzdem Leuten gefallen kann, die gerne Urban Fantasy Geschichten lesen. Denn diese Verknüpfung von Fantasy und realem Weltsetting finde ich hier durchaus gelungen.

Ich vergebe 2 von 5 möglichen Herzen!


Lest fleißig,
eure Sabrina

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