Kein geeigneter Inhalt
für die Altersgruppe
© Thienemann Esslinger Verlag |
Titel: Aura – Die Gabe
Seiten: 368
Genre: Romantasy
gelesenes Format: E-Book
Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom NetGallery und dem Thienemann Esslinger Verlag zur Verfügung gestellt! Dafür ein <3- liches Dankeschön!
Klappentext:
„Einen Jungen aus der Ferne anschmachten, das steht für
Hannah nicht zur Debatte – bis sie Jan trifft. Noch während Hannah sich darüber
ärgert, dass sie sich immer wieder wie eine Idiotin aufführt, signalisiert Jan
Interesse. Mit jedem Treffen wachsen Hannahs Gefühle aber auch ihre
Unsicherheit. Jan verhält sich widersprüchlich, ist mal liebevoll und zärtlich,
dann wieder aggressiv und distanziert. Diese Unbeständigkeit macht Hannah
Angst, denn sie hat sich Jan offenbart. Sie hat ihm von ihrer besonderen Gabe
erzählt, einer Gabe, die auch eine dunkle Seite hat ... Hat sie dem Falschen
vertraut?“ (Quelle: https://www.thienemann-esslinger.de/thienemann/buecher/buchdetailseite/aura-die-gabe-isbn-978-3-522-20241-1/)
*Wo ist die Handlung?*
Das Cover von diesem Buch hat, wie sollte es auch anders
sein, mal wieder meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Ich fand es direkt
ziemlich faszinierend, auch wenn es eigentlich ziemlich schlicht ist und nicht
wirklich was über die Geschichte verraten hat. Der Klappentext hat dann meine
Neugierde noch zusätzlich entfacht, denn Geschichten, in denen es um besondere
Fähigkeiten geht, lese ich eigentlich immer super gerne. Allerdings muss auch
dazu gesagt werden, dass ich von Anfang an eher skeptisch an dieses Buch
herangegangen bin. Denn die Meinungen, die ich bisher so mitbekommen habe,
waren einfach so komplett unterschiedlich. Entweder wurde das Buch geliebt oder
gehasst. Ich war als sehr neugierig, zu welchem Schluss ich wohl kommen würde.
Ich nehme es jetzt auch einfach direkt mal vorweg: Dies hier wird keine
sonderlich positive Rezension.
Doch bevor ich jetzt anfange zu meckern, starten wir mit den
positiven Aspekten.
Da wäre zum einen der Schreibstil der Autorin, der mir wirklich ausgesprochen
gut gefallen hat. Die Sätze lassen sich gut und flüssig lesen, und es gibt
genügend Beschreibungen, damit man sich die einzelnen Situationen gut
vorstellen kann. Ab und zu wurden die Beschreibungen, wie beispielsweise bei
den Vorbereitungen für einen Ausflug, dann zwar doch ein bisschen
ausschweifend, aber das war schon in Ordnung so.
Als nächstes wäre da die eigentlich wirklich
vielversprechende Grundidee, die mir echt gut gefallen hat. Es geht um ein
Mädchen, die entdeckt, dass sie über eine besondere Fähigkeit verfügt. Sie muss
deshalb lernen, ihre Gabe zu kontrollieren und verantwortungsvoll damit
umzugehen. Ich finde, dass solche
Szenarien eigentlich immer sehr viel Potential beinhalten. In diesem Fall wurde
dieses Potential nur leider nicht ausgeschöpft.
Denn für mich war das erste große Manko an diesem Buch leider die Geschichte
und die Handlung an sich. Es passierte nach meinem Empfinden nach nämlich
absolut nichts außer: Partys, dem Annäherungsprozess mit einem Jungen und die wiederholte
Anwendung der eigenen Gabe. Ich habe hier eindeutig Handlungen vermisst, die
die Storyline merklich voranbringen.
So blieb der Handlungsverlauf für mich
leider die ganze Zeit sehr unspektakulär und zudem noch sehr vorhersehbar,
sodass ich mich beim Lesen leider gelangweilt habe. Da konnte auch das
spannende Ende nichts mehr retten, denn dazu waren die restlichen 95% des
Buches von der Spannung her einfach zu schwach. Ich denke hier erkennt man auch
ganz gut, dass es sich bei diesem Buch um den Auftakt von einer Reihe gehört,
auch wenn ich mir denke, dass man diesen ersten Band inhaltlich gut und gerne
auf die Hälfte der Seiten runter kürzen könnte.
Ein zweiter großer Kritikpunkt sind für mich die Protagonisten an sich und die
Darstellung von Gewalt in diesem Buch.
Die Geschichte wird aus der Perspektive von Hannah, einer 16 jährigen Schülerin
erzählt. Ich weiß auch nicht, aber irgendwie konnte ich während der gesamten
Geschichte keinerlei Beziehungen zu ihr aufbauen und mit ihr mitfiebern. Denn
dazu hat sie mich einfach von ihrem Verhalten und ihren Gedankengängen her von
Anfang an zu sehr genervt. Sie war oft überdreht und mit ihren ewigen Schwärmereien
so übertrieben teeniehaft dargestellt, dass ich oft nur die Augen verdrehen
konnte. Da habe ich bereits an ihrem Alter gezweifelt. Hinzu kam, dass sie sich
dann auch noch ihren Freundinnen gegenüber richtig egoistisch und unsympathisch
verhalten hat, seit sie ihre Gabe entdeckt hat. Das hat bei mir auch nicht
gerade Sympathien geweckt. Der Punkt, an dem ich dann irgendwann richtig sauer wurde
und überlegt habe, ob ich das Buch abbrechen soll, kam dann, als Hannah
vermehrt Kontakt mit Jan hatte.
Jan hat mir als Charakter von Anfang an gar nicht gefallen. Seine abweisende
Haltung machte mich nicht neugierig, sondern ihn in meinen Augen einfach
unsympathisch. Was mich dann richtig schockiert hat war, sein respektloser
Umgang mit Hannah. Es gibt Beschreibungen, wie er Hannah mehrfach körperlich
bedrängt, was mich echt schockiert hat, als ich an die Altersempfehlung gedacht
habe. Und was noch viel schlimmer war: Hannahs Naivität! Sie hat ihn trotzdem
angehimmelt und ihm direkt innerhalb von nur gefühlten zehn Seiten sofort
verziehen. Sie ist ihm total verfallen und benimmt sich, als hätte sie ihr
Gehirn komplett ausgeschaltet! Das finde ich als Message, die das Buch damit
sendet wirklich mehr als fragwürdig.
Dieses Buch hat mich leider ziemlich enttäuscht, weil es in
meinen Augen einfach keine wirkliche Handlung hatte und ich die beiden
Hauptfiguren sehr unsympathisch fand. Die Darstellung von Gewalt fand ich
gerade für die empfohlene Altersgruppe einfach total Fehl am Platz und hat mich
dermaßen schockiert, dass ich für dieses Buch leider keine Leseempfehlung
aussprechen kann. Ich vergebe 2 von 5 möglichen Herzen für den Schreibstil und
die grundlegende Storyidee.
Lest fleißig,
eure Sabrina
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